Wie testet man ein Miniwing, worauf muss man achten?

Ein Briefing mit einem Fachmann ist sicher sinnvoll. Mit den richtigen Ratschlägen bezüglich Erwartungen, technisches Level und Flugerfahrung kann man Zeit sparen und die üblichen Fehler vermeiden. Im Internet geben auch viele Foren hilfreiche Infos, die aber zum Teil auch mit etwas Vorsicht betrachtet werden müssen. Wir stehen grundsätzlich per Mail zur Verfügung: info@littlecloud.fr

Sinnvoll ist auch eine vertiefte Weiterbildung in einer Flugschule mit einem kompetenten Fluglehrer, der sich mit Miniwings auskennt. Kite-Piloten, Fallschirmspringer und Base-Jumper müssen eine Gleitschirmausbildung absolvieren (Kenntnisse in den Bereichen Materialkunde, Fluglehre, Wetterkunde, Flugpraxis und Gesetzgebung sind erforderlich).

Fussgänger, die noch nie geflogen sind, können das Freifliegen problemlos mit einem Miniwing lernen. Für eine komplette Ausbildung nimmt man am besten Kontakt mit einer Partnerschule auf – ob man Gleitschirm oder Miniwing fliegen will, kann man dann später entscheiden.

Für den ersten Flug mit einem Miniwing ist ein vertrautes Fluggebiet ideal. Start- und Landeplatz müssen gross genug sein – von Klippenstarts und Landungen auf engen Parkplätzen wird dringend abgeraten. Ansonsten gelten ähnliche Empfehlungen wie beim Testen eines Gleitschirms mit 26 m2: Fluggebiet, Wetter und Wind am Start- und Landeplatz müssen beachtet werden, um ein Miniwing unter besten Bedingungen kennenzulernen. Ein paar Aufziehübungen vor dem ersten Start sind auch sinnvoll. Allgemein fliegt man mit einem Miniwing einfacher, aber auch schneller. Folgende Grundsätze müssen entsprechend beachtet werden: Nicht gleich nach dem Abheben absitzen und sich bereits im Endanflug aufrichten. Die Auftriebsgeschwindigkeit ist etwas höher, somit muss man beim Start gut beschleunigen – anders wie beim Gleitschirm ist hier die Geschwindigkeit und nicht das Anbremsen entscheidend. Einen Gleitschirm bremst man gleich nach dem Aufziehen an, einen Miniwing bremst man erst während der Beschleunigungsphase an. Die Bremsen werden erst kurz vor der Landung an-, bzw. durchgezogen, Kurvenwechsel und Wingovers sind unbedingt zu vermeiden. Der Endanflug sollte lang sein; die Landung ist präziser, weil die Gleitzahl niedriger ist als bei einem Gleitschirm. Ungebremst (Hände ganz oben) anfliegen, kurz vor dem Boden leicht anbremsen um auszuflaren, dann die Bremsen sachte durchziehen, bevor man aufsetzt und ein paar schnelle Schritte macht. Es sollte immer eine komplette Landevolte geflogen werden, das ist auch mit einem Miniwing die beste Landemethode, wobei sie wie beim Deltafliegen grosszügiger sein muss.

Mit einem Miniwing muss sich der Pilot an die Geschwindigkeit gewöhnen. Es braucht also etwas Praxis und ein paar Übungsflüge, um sich dieser Geschwindigkeit zu bemächtigen – was aber relativ einfach geht. So geniesst man auch bald Flüge nahe am Relief, weil das schnelle (und dennoch vorsichtige) Fliegen in Bodennähe berauschend ist.

Ein Miniwing hat weniger Massenträgheit, wenn man die Bremsen betätigt. Somit reagiert er schneller, kommt aber auch automatisch zum normalen Flugzustand (Geradeausflug) zurück, sobald man die Bremse wieder löst.

Im Vergleich zu einem 26 m2-Gleitschirm hat ein Miniwing einen kleineren Steuerweg und eignet sich weniger zum langsamen Fliegen. Bezüglich Geschwindigkeit braucht ein Miniwing also neue Anhaltspunkte, auf die man sich einlassen muss.

Die ersten Flüge sollten mit einem getrimmten Schirm (Trimmer in neutraler Position) absolviert werden. Trimmer können später gelöst werden, wenn man sich an die Geschwindigkeit gewöhnt hat. Wichtig sind auch Aufziehübungen bei Starkwind – mit einem Miniwing unerlässlich und auch sehr spielerisch!

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