Weil die Flächenbelastung eines Miniwings (5 kg/m2) wesentlich höher ist als diejenige eines Gleitschirms (3.5 kg/m2), klappt ein Miniwing viel weniger ein. Diese Klappresistenz wird noch durch das gewählte Profil und die geringe Streckung unterstützt. Die passive Sicherheit ist entsprechend sehr hoch. Ein Miniwing ist bei Flugzwischenfällen ziemlich «selbständig» und amortisiert Nickbewegungen stark (der Schirm nickt zwar heftig, die Amplitude ist jedoch schwach).
Bei starken Bedingungen ist der Pilot eines Miniwings weder vor Front- noch von Seitenklappern geschützt; sie sind jedoch selten. Wie beim Gleitschirmfliegen muss der Pilot auf jeden Fall das Verhältnis zwischen Erfahrung und Flugbedingungen beachten.
Im Fall eines grossen Seitenklappers dreht der Schirm tendenziell schnell ab, kehrt jedoch selbständig zum normalen Flugzustand zurück, bevor er einen vollen Kreis geflogen ist. Fliegt man den Bedingungen entsprechend, können Klapper weitgehend verhindert werden. Da die Leinen kurz sind und die Flächenbelastung hoch ist, kommt der Pilot automatisch unter den Schirm zurück falls das System aus dem Gleichgewicht gerät; dieses Zurückpendeln des Piloten ist zwar energisch, das Vorschiessen wird jedoch stark amortisiert.
Die Steilspirale lässt sich einfacher einleiten als mit einem grösseren Gleitschirm, und die Gefahr eines seitlichen Strömungsabrisses beim Einleiten ist geringer; ein Miniwing geht sofort in die Kurve ein und benötigt keine Gewichtsverlagerung. In der Spirale ist der Schirm weniger geneigt, was zu einer geringeren Fliehkraft führt. Somit erreicht der Pilot einfacher höhere Sinkwerte und verliert weniger die Orientierung.
Das Verhalten in der Spirale (neutral oder stabil) hängt vom Gurtzeug und vom Schirm ab, und auch davon, wie sie eingeleitet wird.
Beim Gleitschirm liegt das Problem der Spirale darin, dass der Pilot eine hohe Zentrifugalkraft ertragen muss und die Orientierung verlieren kann. Beim Miniwing hingegen muss der Pilot vor allem die hohen Sinkwerte beachten.